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Europas Digitale Souveränität

Schloss umringt vom Emblem der Europäischen Union

Chance in Zeiten von „America First“

Die Wiederwahl Donald Trumps ist mehr als nur eine politische Zäsur – sie ist ein entscheidender Wendepunkt für Europas digitale Souveränität und Zukunft. Das erneute Aufflackern des „America First“-Prinzips zwingt uns, unsere strategische Position in der globalen Technologielandschaft neu zu definieren. Und spätestens mit dem Amtsantritt des neuen alten Präsidenten Trumps, muss Deutschland und Europa mit einem neuen, starken digitalen Selbstverständnis auftreten.

Die geopolitischen Herausforderungen der Digitalen Transformation

Die Risiken sind vielfältig und komplex. Trumps protektionistische Agenda und sein radikaler Marktliberalismus bergen erhebliche Herausforderungen für deutsche und europäische Unternehmen und Institutionen. Der aufgeladene Konflikt zwischen den USA und China könnte Europa unversehens in einen digitalen Zangengriff bringen, mit heute noch unvorhersehbaren wirtschaftlichen und technologischen Konsequenzen.

Ein besonders kritischer Punkt dabei: der Datenschutz. Die Gefahr besteht, dass bereits erreichte Fortschritte, wie etwa die Executive Order von Biden zum Datenschutz, von der neuen US-Regierung rückgängig gemacht werden. Deutsche und europäische Unternehmen könnten erneut in eine stärkere Rechtsunsicherheit geraten, wenn sie Dienste US-amerikanischer Provider nutzen.

Der Weg zur Digitalen Souveränität Europas

Der Schlüssel, um diese Herausforderungen zu bewältigen, liegt in der konsequenten Stärkung der digitalen Souveränität Europas. Dabei geht es zuallererst um die aktive Entwicklung eigener technologischer Ökosysteme und Innovationen. Im Mittelpunkt müssen dabei Open-Source-Lösungen und transparente, kontrollierbare Cloud-Angebote stehen.

Die Bundesverwaltung hat dabei mit der Nutzung der Microsoft Delos-Cloud beispielsweise einen Irrweg beschritten. Vielmehr sollte vor allem in der Verwaltung auf europäische Lösungen wie GovDigital gesetzt werden, die bereits heute rechtssichere und innovative Alternativen bieten. Ein herausragendes Praxisbeispiel für souveräne Cloud-Lösungen ist etwa die Zusammenarbeit von IONOS mit dem Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund)

Für das ITZBund entwickelt IONOS eine private Enterprise-Cloud, die in dessen eigenen Rechenzentren betrieben wird. Diese Lösung kombiniert verschiedene Souveränitätsstrategien: Physische Datenisolation, eine Multi-Cloud-Strategie und DSGVO-konforme Infrastruktur. Das Projekt demonstriert, wie moderne Cloud-Lösungen gleichzeitig sicher, flexibel und unabhängig sein können.

Es ist an der Zeit, die Abhängigkeit von US-Technologieanbietern zu reduzieren und eigene Stärken zu entwickeln – etwa im Bereich Daten- und Digitalesicherheit. Die Strategie bei IONOS basiert dabei auf drei Säulen: Open-Source-Lösungen, transparente Cloud-Angebote und die Entwicklung europäischer Technologie-Ökosysteme. Doch dies erfordert massive Investitionen in die Digitalwirtschaft und -forschung. Wir müssen ein Umfeld schaffen, das europäische Innovationen fördert und international wettbewerbsfähig macht. Die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern wird dabei entscheidend sein – nur gemeinsam können wir eine echte digitale Unabhängigkeit erreichen.

Die Partnerschaft mit dem ITZBund ist dabei ein Leuchtturmprojekt für die digitale Souveränität. Sie zeigt, dass deutsche Unternehmen innovative Lösungen entwickeln können, die höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen und gleichzeitig die Abhängigkeit von US-Technologieanbietern reduzieren.

Strategische Dialogfähigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Es ist jedoch auch wichtig, den Dialog über den Atlantik hinweg nicht abreißen zu lassen. Die aktuelle Situation ist nicht nur eine Herausforderung – sie stellt auch eine Chance dar. Eine Chance, die digitale Souveränität Deutschlands und Europas neu zu definieren, unsere technologischen Fähigkeiten zu demonstrieren und einen eigenständigen Weg in der globalen Digitalwirtschaft zu gehen.

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Kommentare

  1. Sylvia sagt:

    Hier fehlt ein „der“:

    „Der Schlüssel, um diese Herausforderungen zu bewältigen, liegt in der konsequenten Stärkung *** digitalen Souveränität Europas.“

    Toller Artikel zu einem mehr als wichtigen Thema.

    • Sabrina Waltz sagt:

      Hallo Sylvia,

      vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir haben den Satz direkt korrigiert.
      Ich freue mich, dass Ihnen der Artikel gefällt. 😊

      Viele Grüße
      Sabrina

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